Darreichungsform: Tablette, Creme, Gel, Pflaster und Co.

Wie wendet man bioidentische Hormone am besten an? Hierfür gibt es mehrere Möglichkeiten.

Cremes oder Gels
Sie können hormonhaltige Cremes oder Gels in die Haut (transdermal) oder in die Scheidenschleimhaut oder die inneren Oberflächen der Schamlippen (transmukös oder transvaginal) einreiben.

Suppositorien (Zäpfchen)
Sie führen das zu einem Suppositorium verarbeitete Hormon zur raschen transmukösen Resorption vaginal oder rektal ein.

Oral einzunehmende Kapseln
Eine umstrittene, aber sehr häufig vorkommende Darreichungsform; das verkapselte bioidentische Hormon wird geschluckt. Die orale Anwendung von Steroidhormonen hat eindeutige Nachteile, denn dadurch werden das Gastrointestinalsystem  und die Leber aktiviert, die den natürlichen Soffwechsel der Hormone massiv verfälschen. Allem, was wir zu uns nehmen, ob Nahrung, Medikamante oder Hormone, steht ein „Spießrutenlauf“ durch die hochwirksame Magensäure und die aufspaltenden Verdauungsenzyme bevor. Anschließend gelangen die vom Dickdarm aufgenommenen Anteile direkt zur Leber, wo sie weiter verstoffwechselt und häufig sogar neutralisiert werden. Dadurch gelangt von der eingenommenen Dosis nur sehr wenig in ihrer ursprünglichen Form bis in den Blutstrom. Wird also z.B. Progesteron oral eingenommen, bauen die Leberenzyme es zu mehr als 30 verschiedenen Zwischenprodukten (Metaboliten) ab, doch nur ein sehr geringer Teil des Ausgangsstoffes, der ja das ist, was im Körper ersetzt werden soll, gelangt überhaupt in den Blutkreislauf.

Lutschtabletten (Pastillen) und sublinguale Tropfen (unter die Zunge)
Die Lutschtabletten oder Tropfen werden im Mund behalten, aber nicht geschluckt. So können die Hormone über die Mundschleimhaut direkt in den Blutstrom aufgenommen werden. Dieses Verfahren wird auch als transmuköse Methode betrachtet, da die Hormone den Verdauungstrakt umgehen sollen. Aufgrund der normalen Speichelbildung ist es jedoch schwierig, nicht zu schlucken; meistens enden 50 Prozent oder mehr der Hormone im Verdauungstrakt.

Implantate unter der Haut
Obwohl bei dieser Methode Magen und Darm umgangen werden, hat die zeitliche Hormonfreisetzung dieser Implantate nichts mit dem natürlichen Körperrhythmus zu tun. Dieses Muster läuft nach einem monatlichen hormonellen Sekretionszyklus ab, der zwischen geringen Mengen an einigen Tagen bis hin zu erheblichen Mengen an den restlichen Zyklustagen variiert.